“Zusammen” von Ronja von WURMB-SEIBEL

Bewertung: 3.5 von 5.

Das Problem “Einsamkeit” ist seit einiger Zeit in aller Munde – und das sicherlich nicht ohne Grund.
Die Autorin dieses Buches hat sich entschlossen, sich dem Thema mit einer Genre-Mischung zu widmen: Sie mixt persönliche Erfahrungen mit Forschungsbefunden bzw. Zitaten aus zahlreichen einschlägigen Veröffentlichungen. Aus diesen beiden Quellen ensteht ein eher ruhig und gleichmäßig plätschernder Fluss, der ohne Stromschnellen daherkommt.
Die Kapitelgrenzen stellen eher grobe Orientierungen dar, das Verbindende überwiegt und wird durch die anschauliche Schilderung eigener Erlebnisse und Erfahrungen geschaffen.

Es geht um den Unterschied zwischen “allein” und “einsam” sein; um die Offenheit für neue Menschen (auch im fortgeschrittenen Alter); um die Notwendigkeit, eigene Ziele mit Hilfe von Verbündeten zu erreichen und um Strategien für den Aufbau von “Communities” im privaten und gesellschaftlichen Umfeld.
Am Schluss eines jeden Kapitels erweitert sich der Text in Richtung Lebens- bzw. Selbsthilfe: Unter dem Titel “Experimente für den Alltag” werden nicht nur eine kurze Zusammenfassung des Inhalts geboten, sondern auch einige entsprechende Anregungen für persönliche Reflexionen und konkrete Handlungsschritte gemacht.

Das Buch wendet sich ganz eindeutig nicht an ein wissenschaftlich orientiertes Publikum. Die angesprochenen Leser/innen finden sich wohl am ehesten in einem leicht alternativ-progressiven Milieu (z.B. bei Kulturschaffenden oder in der psychosozialen bzw. politischen Szene). Das Interesse an Gemeinschaft, Solidarität und gesellschaftlichen Engagement wird weitgehend vorausgesetzt.

Der sehr persönliche Stil erleichtert sicher den Zugang zu dem Text und schafft dadurch einen niederschwelligen Zugang zu der Thematik. Für ein Publikum mit höheren Erwartungen an Fachlichkeit und Strukturierung könnte immer mal wieder die Grenze zur Plauderei überschritten werden.
Insgesamt überwiegt der Eindruck, dass hier ein alltagsnahes Buch vor allem für die eigene “Blase” geschrieben wurde. Das muss kein Nachteil sein; man sollte es nur wissen.

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