55 Years After

Der selbe Ort, die selbe Band, sogar der selbe Monat:
Nur ein winziger Unterschied: Es lagen 55 Jahre dazwischen – quasi zwei Generationen!!

Den ultimativen Nostalgie-Rekord meiner musikalischen Biografie habe ich gestern in der Grugahalle zu Essen gefeiert. Ebendort verbrachte ich im zarten Alter von 15 eine Festival-Nacht, in der etliche meiner Rock-Idole auf der Bühne standen. Neben den neuen Giganten “Pink Floyd” eben auch Deep Purple!

Gespürt habe ich gestern – trotz der technischen Perfektion der Darbietung – keine Begeisterungs-Schauer. Aber eine leicht wehmütig gefärbte Dankbarkeit über soviel mitgelebte Musikgeschichte.
Ich habe das Konzert alleine besucht – wie vor 55 Jahren. Auch das passte irgendwie…

22.09.2024 Nach den Landtagswahlen

Nach den heutigen Ergebnissen und auf der Basis einiger erster Stellungnahmen wage ich mal eine Prognose:
Die FDP wird die Ampel-Koalition noch in diesem Herbst bzw. in diesem Jahr platzen lassen. Es wird Neuwahlen Anfang des Jahres 2025 geben. Das Ergebnis wird eine Koalition von CDU/SPD/FDP sein. Der Vizekanzler wird Boris Pistorius heißen; vermutlich wird er Verteidigungsminister bleiben. Die FDP wird das Wirtschaftsministerium bekommen.

Ich gehe davon aus, dass die FDP sich einen Belohnungs-Bonus dafür ausrechnet, dass sie die ungeliebte Ampel früher beendet; sie wird sich damit deutlich über die 5% bringen.

Es wird 4 Jahre lang nur noch über Wirtschaft und Migration geredet werden; die Klima-Politik wird in einen Koma-Zustand versetzt. Deutschland wird sich in die Staaten einreihen, die immer mehr nationale statt europäische Entscheidungen anstreben.

Vermutlich wird in diesen Jahren in den USA eine fortschrittlichere und weitsichtigere Politik gemacht werden als hier bei uns. China wird uns bei der Transformation in eine CO2-freie Wirtschaft abhängen. Dafür bleiben wir “technologieoffen” bis zur Selbstzerstörung!

Alle Quatsch!?
Wir werden sehen. Ich werde diesen Post jedenfalls nicht rausnehmen – egal was passiert.

23.08.2024 Die amerikanische Woche

Was für eine Dröhnung!
Der Krönungs-Parteitag der Demokraten hat ein Amerika zelebriert, das an Intensität, Emotionalität und Selbstvergewisserung kaum noch zu übertreffen ist.

Ja, ich habe tatsächlich alle relevanten Reden in voller Länge gesehen. Es waren mindestens zehn perfekt inszenierte Auftritte vor einer zuverlässig euphorischen Menschenmenge – ausgestattet mit einem Meer an jeweils passenden Schildern.
Warum? Ich konnte mich dem Zauber dieser einladenden Botschaften und der darin enthaltenen positiven, zukunftsbezogenen und menschenfreundlichen Grundeinstellungen einfach nicht entziehen. Ehrlich gesagt: Ich konnte nicht genug davon bekommen!

Wie kann es sein, dass ein durchaus amerikakritischer Mensch, der üblicherweise auf den typischen Überschwang-Patriotismus der Amis eher mit Skepsis und Kopfschütteln reagiert, sich so weitgehend einer professionell choreografierten Polit-Show ausliefert?

Nun: Ein Grund war wohl dieser so total wohltuende Kontrast zu den toxischen Anfeindungen eines Donald Trump. Es ist wirklich gut gelungen, dem Lügen- und Hassbaron ein positives und solidarisches Welt- und Menschenbild entgegenzusetzen.
Ja, es war alles ziemlich dick aufgetragen, mit einer ordentlichen Schicht Kitsch obendrauf: die Liebe zur besten aller Nationen, die selbstlose Bereitschaft, dem Land und allen Menschen zu dienen, die Glorifizierung von Familie, Nachbarschaft und Armee. Kein Platz für Selbstzweifel oder Selbstkritik.
Aber die Themen und Werte waren ja trotzdem sympathisch und humanistisch: Es ging viel um Würde, um Charakter, um Respekt, um Empathie und Gemeinschaft. Daran ist erstmal nichts verkehrt!

Doch die emotionale Wirkung dieser extremen Wohlfühl-Dosis lässt sich wohl nur erklären, wenn man den Kontrast der bundesrepublikanischen Wirklichkeit des Sommers 2024 dagegenhält: Was würde man darum geben, wenn nur ein Bruchteil dieser optimistischen und energiegeladenen Aufbruchstimmung in unserem Lande zu spüren wäre! Wie erholsam und hoffnungsvoll wäre es, wenn es eine vergleichbar große Bewegung mit einem zukunftsbezogenen Ziel gäbe?
Ich habe einen Impuls gespürt, doch am liebsten jetzt in den enthusiastischen Wahlkampf der USA einzusteigen – statt darauf hier in Deutschland sorgenvoll darauf zu hoffen, dass uns das Schlimmste irgendwie erspart bleibt.

Es ist ein Trauerspiel, dass wir die positiven Visionen so ziemlich verloren haben. Und es ist nur schwer auszuhalten, dass dafür in erster Linie die kleinste (aber durchsetzungsfähigste) Ampelpartei die Verantwortung trägt.
Vielleicht schwappen ja – ausgelöst durch einen möglichst klaren Sieg über Trump -ermutigende Vibrations über den Atlantik und erreichen sogar unser frustriertes und demotiviertes Land.
Meine Zuversicht zielt jedenfalls im Moment eher auf die Entwicklungen in Amerika als auf ein Wunder bei uns.

12.08.2024 Wie tief kann man noch sinken?

Es ist kaum zu fassen: Eine einstmals respektable Freiheits-Partei ist sich nicht zu schade, als Lobbyverein für “mehr Autos in den Innenstädten” auf dem tiefsten denkbaren Niveau notzulanden.

Während weltweit zukunftsweisende Projekte für die Vermenschlichung des urbanen Lebens gefeiert werden (u.a. in der Olympiastadt Paris); spricht sich die Blockiererpartei FDP gegen Fußgängerzonen und Fahrradwege aus.

Während überall Stadtplaner, Klimawissenschaftler und Verkehrsexperten an kreativen Lösungen für die Vereinbarung von Mobilität und Nachhaltigkeit tüfteln, will Lindner das Parken in den Stadtkernen verbilligen bzw. kostenlos machen.

Das ist keine ernsthafte Politik mehr – das ist ein klimapolitischer Amoklauf, der unser Land immer weiter aus der Innovationsspitze auf die Resterampe führt. Die Welt sorgt sich um jährlich neue Hitzerekorde – und die FDP um die Zukunft von Motorsport und Formel 1.

Es wird Zeit, daß alle alle seriösen Liberalen aufstehen und diesen heruntergekommenen Verein verlassen. Es ist zu hoffen, dass diese Art von Pseudo-Politik selbst den eingefleischten Autofans zu peinlich ist.

07.08. 2024 Amerika und das Duo HARRIS/WALZ

Wenn man sich den heutigen ersten Auftritt des neuen Gespanns in voller Länge anschaut, kann man sich kaum der Aufbruchstimmung erwehren, die von der geballten Energie und der sympathischen Ausstrahlung der beiden ausgeht.
Wie könnte dagegen die toxische Aggressivität eines Donald TRUMP bestehen; das erscheint denkenden und fühlenden Menschen kaum vorstellbar.

Aber der Auftakt war auch ein Lehrstück darüber, wie Amerika so tickt:
Da wabert nicht nur ein Ausmaß an Patriotismus und Selbstüberzeugung durch die Halle, der mitteleuropäischen Bürgern die Schamröte ins Gesicht treiben würde. Es wird natürlich der ewige amerikanische Traum beschworen, in dem man bekanntlich alles erreichen kann, wenn man nur will. Wo sonst auf der Welt könnten schließlich zwei “normale” Mittelschicht-Abkömmlinge auf dem Weg zu den höchsten Staatsämtern sein?!

Doch es kommt noch eine Steigerung: Man traut kaum seinen Ohren in Bezug auf all das, worüber kein Wort verloren wird: Kein Statement zur Außenpolitik, nichts zur gesamten außeramerikanischen Welt! Kein Wort zum Thema Klima oder Nachhaltigkeit! Keins!

Trotzdem kann man nur eines tun: ganz feste die Daumen drücken, dass nicht nur TRUMP verhindert wird, sondern auch seine rechtslastigen und demokratiefeindlichen Konsorten im Kongress durch eine Welle der positiven Energie eine fulminante politische Niederlage erleiden.

15.05.24 PRECHT

Es gab für mich drei Anlässe, mich mal wieder stärker mit dem wohl öffentlichkeitswirksamsten deutschen Philosophen zu befassen:
– sein neues Buch (“Das Jahrhundert der Toleranz“)
– das Gespräch bei “Hotel Matze” vom 02.06.24
– den LANZ/PRECHT-Podcast vom 14.06.24

PRECHT ist in den letzten 2-3 Jahren vom Publikumsliebling zu einer ziemlich umstrittenen Person geworden. Auch ich habe im Zusammenhang mit gewissen Corona-Aussagen, mit seiner (überzogenen) Medienkritik (“Die vierte Gewalt”), mit seinem permanenten und schädlichen GRÜNEN-Bashing und mit bestimmten Aussagen zum Ukraine-Krieg eine zunehmende Distanz empfunden. Sein aktuelles Buch hat in diesem Prozess eine Art Höhepunkt gesetzt; entsprechend kritisch hab ich es beurteilt.
Ein wenig habe ich das bedauert, weil ich damit einen bis dahin hilfreichen Bezugspunkt für meine eigenen weltanschaulichen und politischen Gedanken verloren habe.

In dem über zweistündigen Gespräch mit “MATZE” ist das Befremden über bestimmte Haltungen nicht ausgeräumt worden. Trotzdem empfand ich es als ein Gewinn, PRECHTs Bewertungen und Überzeugungen hinsichtlich der GRÜNEN, der Stellung Deutschlands in der Welt und des Umgangs mit dem Ukraine-Krieg mal im Zusammenhang mit seiner persönlichen Biografie zu einordnen zu können.
Auf “persönlicher” Ebene ist er mir tatsächlich wieder etwas näher gekommen; die ruhige und sensible Gesprächsführung von MATZE hat es der abgewogenen und sympathischen Seite von PRECHT leichter gemacht, sich gegen seine besserwisserischen Arroganz durchzusetzen.
Wer Unterstützung für die Positionen sucht, die der militärischen Stärkung gegenüber Russland etwas diplomatisch-pazifistisches entgegensetzen will, bekommt das in diesem Gespräch sicher auf einem höheren Niveau als von Wagenknecht oder der AfD.
Wer allerdings konkrete Antworten darauf sucht, wie denn die imperialistische Strategie Putins ohne eigene Stärke “eingepflegt” werden könnte, wird auch bei PRECHT eher leer ausgehen.
Auch als Alternative zum Lesen seines aktuellen Buches über Außenpolitik eignet sich dieser Podcast durchaus; man bekommt einen guten Überblick.

Der aktuelle LANZ/PRECHT-Podcast ist ein echtes Medienereignis – vorausgesetzt man interessiert sich überhaupt für diese beiden meinungsmachenden Promis.
Wer in dieses Format schonmal reingehört hat, wird sich immer wieder gewundert haben, wie die beiden zusammenfinden und -bleiben. Für mich war das nur möglich, weil LANZ oft gar nicht zu verstehen scheint, wie weit PRECHTs Ansichten von seinen entfernt sind, und weil beide bereit sind, über Differenzen immer wieder eine Decke der Beschwichtigung zu legen.
Um es gleich zu sagen: Ich empfehle diese wöchentliche Podcast-Reihe keineswegs! Zu oft findet dort ein relativ niveauloses Geplauder zweier Schlaumeier statt, mit einem sehr begrenztem Erkenntnisgewinn.
Aber: Die Folge vom 14.06. lohnt sich, ist spannend und aufschlussreich. Es geht dem Titel nach um die Europawahl, tatsächlich aber um den Klimawandel und die GRÜNEN.
PRECHT tritt dort erfrischend klar und kämpferisch auf, zeigt sich als überzeugter Kämpfer gegen Ignoranz und Relativierung gegenüber der anrollenden Klimakatastrophe.
Wer schon immer mal an der Unfähigkeit von LANZ verzweifelt ist, bestimmte Zusammenhänge wirklich in sein Denken zu integrieren, bekommt hier ein spannendes Psychogramm.
Mich hat dieses Gespräch zu folgendem Kommentar (auf YouTube) motiviert:

Hier wird endlich mal für alle offensichtlich, wie unterschiedlich die beiden in diesem Bereich ticken.
PRECHT hat eine eindeutige Analyse und redet Klartext. Super! Allerdings sollte er mal erklären, warum er seit Jahren durch sein permanentes und oft geradezu vernichtendes GRÜNEN-Bashing dazu beiträgt, deren Einflussmöglichkeiten auf die Klima- und Umweltpolitik zu schwächen. Hier nimmt er als öffentlicher Intellektueller seine Verantwortung nicht wahr – nur weil er immer noch ein bisschen schlauer und konsequenter sein will als die  – vermeintlich zu weichgespülten – Realpolitiker.
LANZ ist schlichtweg nicht in der Lage, die Dringlichkeiten zu begreifen. Sobald eine bestimmte Schwelle überschritten wird, wehrt er die notwendigen Schlussfolgerungen emotional ab: Seit Jahren nervt er mit dem Argument der “Moralisierung” – als ob es ein Makel wäre, das bestimmte Positionen (Klimaschutz) nun mal mit moralischen Zielsetzungen (lebenswerte Zukunft erhalten) übereinstimmen. LANZ will es einfach nicht wahrhaben, dass es in der Klimafrage keine zwei Seiten mit einer “neutralen” Mitte gibt, sondern jede Menge gut gesicherte Modelle, die nahezu in allen Bereichen von der Realität noch überholt werden. Obwohl er zwischendurch vernünftige Sachen sagt, kann er letztlich die Vorstellung offenbar nicht ertragen, dass die Lage wirklich so dramatisch ist und ein echtes Umsteuern erfordert. Und wenn es argumentativ eng wird, flüchtet er sich in Einzelfragen (Überschwemmungen), verwechselt Prognosen mit der Gegenwartsbeschreibung (Klima-Flüchtlinge) oder wettert zum zehnten Mal über das Moralisieren (das er mit der klaren Beschreibung einer von ihm gerne relativierten Realität gleichsetzt).
Das ist alles schwer auszuhalten…

07.06. 2024 Warum ich (trotzdem?) GRÜN wähle

Es ist nicht ganz einfach, sich in diesen Zeiten zur Wahl einer Ampel-Partei zu bekennen. Frust und Unzufriedenheit sind groß; jede/r kann Ärgernisse und Enttäuschungen nennen.
Ich werde trotzdem auch morgen nochmal zum Wahlkampfstand der GRÜNEN gehen und ein paar Flyer verteilen und Leute ansprechen. Irgendwie wäre es für mich komisch, wenn ich mich in meinem Freundes- und Bekanntenkreis nicht äußern würde.

Für mich ist zunächst einmal bedeutsam, dass die GRÜNEN klar und vorbehaltlos für ein demokratisches und soziales Europa stehen. Ich bin überzeugt davon, dass sich nur ein starkes und möglichst einiges Europa sich zwischen den großen Machtblöcken behaupten kann. Da wir uns nicht mehr blind auf den Schutz Amerikas verlassen können, müssen wir auch unserer Sicherheit europäisch organisieren.

Die GRÜNEN sind (meiner Überzeugung nach) die einzige (bedeutsame) Partei, die den Kampf gegen den Klimawandel nicht nur als Lippenbekenntnis vor sich herträgt, sondern auch bereit ist, die Transformation in nachhaltiges Wirtschaften mit konkreten Maßnahmen zu hinterlegen und damit abzusichern. Die Parteien, die auf die Kräfte des Marktes setzen und behaupten, das klimaneutrale Europa ließe sich über Deckelungen und CO2-Bepreisung erreichen, bieten eine Mogelpackung: Sie wissen ganz genau, dass es letztlich politisch nicht durchsetzbar sein wird, der Wirtschaft und den Bürgern damit verbundenen finanziellen Folgen zuzumuten.
Ohne eine starke GRÜNE-Fraktion droht der “Green-Deal” weiter zu verwässern. Der Landwirtschafts-Lobby, die sich schon viel zu weit durchgesetzt hat, muss etwas entgegengesetzt werden; nicht jede Umwelt-Auflage war/ist eine bürokratische Schikane!
Diejenigen, die den GRÜNEN zu große Kompromissbereitschaft vorwerfen, sollten sich ernsthaft fragen, ob man auf einem anderen Weg wirklich mehr erreichen könnte.

Manchmal ärgere ich mich auch über die GRÜNEN. Nicht alle ihre gesellschaftspolitischen Ideen, z.B. im (Trans-)Gender-Bereich, entsprechen genau meinen Vorstellungen. Doch damit kann ich leben.
Für mich ist letztlich bedeutsam, dass diese Partei nicht die egoistischen Interessen einer bestimmten Bevölkerungsgruppe verfolgt, sondern sich für eine gemeinwohlorientierte Zukunftsgestaltung im Interesse unserer Kinder und Enkel einsetzt. Dabei gibt es meiner Meinung nach keinen Widerspruch zu wirtschaftlichen Zielen: Nur eine klimaneutrale und ressourcenschonende Wirtschaft hat Zukunft.

09.05.2024 GRÜNEN-Bashing als Volkssport

Ich kann es kaum noch ertragen, dass Vertreter der GRÜNEN in jeder Talkshow mit dem Vorwurf konfrontiert werden, sie würden die Menschen überfordern und gängeln (zuletzt wieder am 08.05. bei Maischberger). Es ist eine Stimmung entstanden, in dem jeder Versuch, die – angeblich allseits akzeptierten – Klimaziele in praktische Politik umzusetzen, als willkürliche Schikane diffamiert wird.
Ich ärgere mich inzwischen nicht nur über die dreisten Anschuldigungen, sondern auch über die defensiven Reaktionen darauf. Manchmal hört es sich so an, als ob sie selbst nicht mehr daran glauben würden, dass lang erkämpfte Maßnahmen oder Auflagen absolut richtig und notwendig sind (auch in der Landwirtschaft). Als ob sie sich dafür entschuldigen müssten, dass sie die einzigen sind, die sich ernsthaft damit befassen, dass Nachhaltigkeit auch in reale Politik umgesetzt wird.
In dieser Sendung, in der es um die aktuellen Gewalttaten gegenüber politischen Mandatsträgern ging, hat Aiwanger mehrfach die AfD und die GRÜNEN als zwei Pole von “Extremismus” genannt. Soweit ist es gekommen! Angeblich kritische Journalistinnen lassen das durchgehen…


 

24.04.2024 Roll-Back bei der Landwirtschaftspolitik

Generiert über DALLE/ChatGPT 4

Heute ist die jahrzehntelange Arbeit für eine schrittweise Umsteuerung in der europäischen Landwirtschaft beerdigt worden.
Mit ihren militanten Protesten haben es Landwirte aus verschiedenen Ländern geschafft, die mühsam erreichten und erst jüngst beschlossenen Kompromisse zurückzudrehen.

Die Versuche, erste ökologische Kriterien in den hochsubventionierten Agrarbereich einzuführen, waren sowieso nur eher zaghafte Ansätze. Sie zielten darauf, kleine Fortschritte in Richtung Ökologie und Artenschutz zu implementieren. Sie bezogen sich z.B. auf die Erhaltung kleiner Biotope auf einem winzigen Bruchteil der Anbauflächen.

Die Bauernlobby und die sie unterstützenden konservativen Kräfte haben es geschafft, die mühsam ausgehandelten Kompromisse als unzumutbare Bevormundung und Regelungswut ideologischer Bürokraten hinzustellen.

Es ist ein Armutszeugnis, dass sich auch unser grüner Landwirtschaftsminister dieser Stimmung nicht offensiv entgegenstellt und die einseitige Darstellung im Sinne von “unzumutbaren Auflagen” weitgehend unwidersprochen bleibt. Man unterwirft sich so dem allgemeinen Trend, in dem Klima- und Umweltschutz zu einem Verliererthema gemacht wird – so, als ob man sich für all das schämen müsste, was man bisher erreichen wollte.

Ein schlechter Tag für die Nachhaltigkeit – und damit auch für unsere wirtschaftliche Zukunft!

(Zu weiteren Tages-Gedanken)

23.04.2024 Maximilian Krah bei Thilo Jung

Ich habe heute tatsächlich 6,5 (!) Stunden darauf verwandt, einem Gespräch mit dem europäischen Spitzenkandidaten der AfD zuzuhören. Es handelt sich um Maximilian Krah, der in den letzten Wochen einige Schlagzeilen gemacht hat, und der insbesondere auf YouTube bekannt für seine sehr provokativen Auftritte ist. Der Journalist Thilo Jung hat ihn auf seinem Kanal “JUNG und naiv” ausführlich befragt.

Warum habe ich das getan? Nun Krah ist wohl einer der intellektuell interessantesten Kräfte (Volljurist) innerhalb der AfD-Führung und es ist davon auszugehen, dass er sein politisches und rhetorisches Potenzial in den nächsten Jahren noch sehr öffentlichkeitswirksam zugunsten seiner Partei einbringen wird. Es erschien mir daher sehr interessant, einmal in Ruhe zu analysieren, wie dieser Mensch so tickt.

Entstanden ist ein sehr  heterogenes Bild eines Menschen mit großen intellektuellen Kapazitäten, einem ausgeprägten Selbstbewusstsein und überdurchschnittlichen kommunikativen Fähigkeiten. Wenn dieser Mensch zuspitzt und provoziert, tut er dies aus einem strategischen Kalkül heraus – und sicher nicht, weil er seine Impulse nicht steuern kann.

Während ich ihm in seiner Argumentation in Teilbereichen von “Sex und Gender” tatsächlich gut folgen konnte (weil er sich dort an Wissenschaft und Logik hielt), erwies sich Krah insbesondere im Bereich von Klima und Nachhaltigkeit, bzgl. Europa und gegenüber Trump und Ukraine als geradezu grotesk neben der Spur.

Klar ist jedenfalls: Mit diesem rechten Vollblut-Politiker muss man auch in den nächsten Jahren rechnen. Unterschätzen sollte man ihn ganz sicher nicht.

(Zu weiteren Tages-Gedanken)