“Der Pinguin, der fliegen lernte” von Eckart von HIRSCHHAUSEN

Bewertung: 3.5 von 5.

Wie wird man einem Buch gerecht, das so charmant daherkommt, dass man es beinahe kritiklos mögen muss – und das gleichzeitig auf so wohlvertrauten und ziemlich breitgetretenen Pfaden wandelt? Eckart von HIRSCHHAUSEN hat mit „Der Pinguin, der fliegen lernte“ erneut ein Werk vorgelegt, das seiner Leserschaft mit einer Mischung aus Humor, lebensnahen Anekdoten und psychologischer Selbsthilfe anspricht – durchaus unterhaltsam, im besten Sinne menschenfreundlich und sicher für viele auf der Suche nach Orientierung hilfreich.

Zentrales Motiv ist, wie der Titel verrät, ein Tier: der Pinguin. Was zunächst nach einer Kindergeschichte klingt, entpuppt sich als Symbol für das menschliche Bedürfnis nach dem „richtigen Platz im Leben“. Der scheinbar unbeholfene Vogel, an Land zum Scheitern verurteilt, zeigt im Wasser, was in ihm steckt – ein Bild, das HIRSCHHAUSEN als Metapher für persönliche Potenzialentfaltung ins Zentrum stellt. Dass es nicht darum geht, „fliegen zu lernen“, sondern das passende Element zu finden, zieht sich als roter Faden durch alle sieben Kapitel.
Nachdem der Ausganspunkt geklärt ist, werden weitere Fragen gestellt: „Was macht dir Freude?“, „Wer ist dir wichtig?“ oder „Traust du dich ins kalte Wassen?“

Der Autor bleibt sich treu: In gewohnt lockerer Weise verbindet er unterhaltsame Geschichten mit psychologischen Erkenntnissen. Immer wieder streut er kluge, teils witzige Formulierungen ein, die im Gedächtnis bleiben. Inhaltlich bewegt sich das Ganze allerdings überwiegend im Bereich dessen, was man aus früheren Veröffentlichungen von Hirschhausen (und von vielen anderen Ratgebern) bereits kennt – wer also seine bisherigen Bücher gelesen hat, wird hier wenig wirklich Neues entdecken.
Der Autor lässt dabei von den Pinguin-Analogien nicht ab: Mit einiger Kreativität schafft er immer wieder Bezüge zum Verhalten dieser putzigen und sehr sozialen Tiere.

Ein echtes Highlight ist die visuelle Gestaltung. Die Pinguin-Fotografien – eingefangen vom renommierten Tierfotografen Stefan Christmann – verleihen dem Buch einen besonderen Charme. Die Bilder sind nicht nur schmückendes Beiwerk, sondern verstärken die emotionale Botschaft und laden zum Blättern und Verweilen ein.

Unterm Strich ist „Der Pinguin, der fliegen lernte“ ein freundlich-optimistischer Impulsgeber – gut geeignet als Geschenk für Menschen, die sich nochmal auf einen Weg machen wollen – oder denen man einen solchen Move zumindest wünschen würde. Ob man das Buch als substanzielle Hilfe für die Persönlichkeitsentwicklung sieht oder eher als sympathisch verpackte Sammlung altbekannter Lebensweisheiten, hängt wohl vom jeweiligen Bedarf und den Vorerfahrungen ab. Überfordert wird wohl durch diese Lektüre sicher niemand: Nebenwirkungen sind bei dieser gut verträglichen Dosis Selbstreflexion nicht zu befürchten.

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